(Spiegel Online 13/07/2019) Seit 17 Wochen demonstriert der russische Aktivist Arshak Makichyan freitags gegen Putins Klimapolitik. Weil Umwelt- und Klimaschützer unbequeme Kritiker der Regierung sind, versucht man, sie kleinzuhalten.
In Deutschland sind es jeden Freitag Tausende Schüler und Studenten – in Moskau nur ein einziger Demonstrant. Seit mehr als drei Monaten hält ein einsamer Klimaaktivist die Stellung in der russischen Hauptstadt. Der 25-jährige Arshak Makichyan steht jeden Freitag bei Sonne und Regen mit einem Pappschild vor dem Puschkin-Denkmal in Moskau. „Klimakollaps wir kommen – Krieg, Hunger, Tod“ steht in kyrillischer Schrift auf seinem Schild.
Arshak Makichyan ist der einzige „Fridays for Future“-Demonstrant, der sich seit 17 Wochen in der Moskauer Innenstadt auf die Straße traut. Nicht zuletzt, weil ab zwei Teilnehmern das russische Versammlungsgesetz in Kraft tritt. Dann muss die Demonstration angemeldet werden, was bisher nicht erfolgreich war. Im Mai bekam Makichyan einmal vereinzelte Unterstützung am Puschkin-Denkmal, im März genehmigten die Behörden in einem Park sogar eine Demonstration – in einem Außenbezirk Moskaus, möglichst weit weg vom Stadtkern.
Den russischen Behörden sind die jungen Demonstranten nicht recht, deswegen gibt die Polizei für die Innenstadt keine Genehmigung für den Schülerprotest heraus. Dabei würden die Kommilitonen von Makichyan gern mitstreiken. Mittlerweile posten Aktivisten weltweit Solidaritätsbekundungen: „Let Russia strike for climate“.
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