(4/12/2019, Spiegel Online) Ausgerechnet der Verein „Pro Lausitzer Braunkohle“ soll in Brandenburg über den Klimawandel informieren. Informationen des SPIEGEL zufolge fördert der Staat die Leugner der Erderwärmung mit Zehntausenden Euro.

Vor den Toren der Hauptstadt liegt eines der größten Braunkohlegebiete Deutschlands. In der brandenburgischen und sächsischen Lausitz schaufeln die Bagger jedes Jahr 60 Millionen Tonnen Braunkohle aus den noch vier verbliebenen Tagebauen. Damit soll spätestens 2038 Schluss sein, geht es nach der Kohlekommission der Bundesregierung. Trotz angekündigter Milliardenhilfen für den Strukturwandel spaltet das Vorhaben die Region, vor allem die AfD kämpft gegen den Ausstieg.

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Die rechtsextreme Partei leugnet den menschengemachten Klimawandel und will Kohleausstieg und Klimaschutz abschaffen. In Cottbus wurde die AfD bei den letzten Kommunalwahlen im Mai stärkste Kraft. Auch die umliegende Lausitz-Region gilt als AfD-Hochburg. Die Folgen der Klimaleugnung durch die AfD reichen inzwischen bis in den Brandenburger Landtag. Nach Recherchen des SPIEGEL erhält der Verein „Pro Lausitzer Braunkohle“ von der brandenburgischen Landesregierung seit Oktober 40.000 Euro pro Jahr für eine sogenannte Aufklärungskampagne zum Klimawandel. Das bestätigte Klaus Freytag, Lausitz-Beauftragter des Brandenburgischen Ministerpräsidenten Dietmar Woidke (SPD) auf Anfrage. Woidke regiert inzwischen in einer Kenia-Koalition zusammen mit Grünen und der CDU.

Lausitzer Braunkohle habe einen „positiven Effekt auf das Weltklima“

Auf der Website von „Pro Lausitzer Braunkohle“ heißt es: „In der Wissenschaft sind die Ursachen für den Klimawandel durchaus umstritten.“ Außerdem sei die globale Mitteltemperatur „seit mindestens 15 Jahren nicht mehr angestiegen, obwohl die durch den Menschen verursachten CO2-Emission beständig zunehmen.“ Das ist schlicht falsch, wie Klimadaten zeigen. Demnach wurden in den vergangenen 20 Jahren so viele Wärme-Rekorde gemessen wie noch nie seit Beginn der Wetteraufzeichnungen.

Schließlich kommen die Autoren des Textes zu einem verblüffenden Fazit: „Unterm Strich ergibt sich für die Lausitzer Braunkohle eine klare, für viele aber sicher überraschende Bilanz: Die positiven Effekte für das Weltklima überwiegen sogar.“

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