(7/10/2020) Diese Veranstaltung ist Teil des Münchner Klimaherbst 2020 „Welt wohin? – Reise in eine bessere Zukunft“ (www.klimaherbst.de) und des Münchner Forum Nachhaltigkeit.

Ihre Argumente sind krude, ihre Finanzen undurchsichtig, aber ihr Einfluss reicht bis in Regierungen. Klimawandelskeptiker v.a. aus dem rechten politischen Lager und Lob-byisten der Fossilindustrie sind nicht nur in den USA aktiv, sondern auch in Europa. Ihr Ziel: Klimaschutzgesetze torpedieren, die Verbrennung fossiler Rohstoffe fördern und die Staaten dazu bewegen, aus dem Pariser Weltklimaabkommen auszusteigen.

In Deutschland ist es vor allem die AfD, die den Klimawandelleugnern eine politische und parlamentarische Stimme verleiht. In ihrer „Dresdner Erklärung“ zur Umweltpolitik heißt es, Klimaschutz sei „teuer, nutz- und wirkungslos“, weil der Einfluss von CO2 auf die Temperaturentwicklung angeblich nicht „nachzuweisen“ sei. Die von Umweltexperten geforderte „Dekarbonisierung“ der Wirtschaft sei nichts anderes als der „Umbau unserer freiheitlichen Gesellschaft in eine Ökodiktatur“ – und daher abzulehnen.

Aber nicht nur extrem rechte Parteien wie die AfD versuchen, effektiven Klimaschutz zu verhindern. Wie in den USA gibt es auch in Deutschland und Europa – neben den einschlägigen Lobbygruppen der fossilen Industrie – eine Reihe von neoliberalen Denkfabriken, die Ergebnisse der Klimaforschung und Klimapolitik infrage stellen.

• Mit welchen Strategien, Netzwerken und Argumenten kämpfen die Klimaschutz-Bremser gegen die deutsche und europäische Klimaschutzpolitik?
• Ist es ein Zufall, dass dieselben Menschen, die gegen Migration und freie Presse sind, auch Erkenntnisse zum Klimawandel bestreiten?

Diesen und weiteren Fragen werden die beiden Referentinnen in ihrem Vortrag nachgehen. Sie haben sich in den letzten Jahren im Rahmen verschiedener Rechercheprojekte mit der politischen Instrumentalisierung des Klimaschutzes durch rechte Gruppierungen beschäftigt.

Dr. Susanne Götze ist Historikerin, Journalistin sowie Autorin und arbeitet u.a. als Wissenschaftsredakteurin beim SPIEGEL. Annika Joeres ist Journalistin und Autorin und arbeitet in Frankreich für das Investigativ-Redaktion correctiv.org und DIE ZEIT. Zum Thema des Vortrags haben beide jüngst das Buch veröffentlicht: Die Klimaschmutzlobby. Wie Politiker und Wirtschaftslenker die Zukunft unseres Planeten verkaufen. München 2020.

Anmeldung unter diesem LINK beim OEKOM