(Der SPIEGEL 11/2/2021) Ein Erdrutsch hat im Himalaja eine Sturzflut ausgelöst. Immer noch werden 170 Menschen vermisst. Der Klimawandel macht diese Katastrophen wahrscheinlicher, sagen Forscher. Auch in den Alpen.
Wie aus dem Nichts rast die Flutwelle ein Tal entlang und reißt alles mit – Bäume, Häuser, Brücken, Dämme. Ein Handyvideo zeigt das ganze Ausmaß der Katastrophe, die sich in Nordindien ereignete. Die Amateurfilmer wurden Zeuge einer verheerenden Sturzflut im Bundesstaat Uttarakhand, bei der mehrere Menschen starben, mehr als 170 werden noch vermisst. Die Wassermassen rissen Brücken und Straßenabschnitte mit. Zwei Kraftwerke wurden unter den Fluten und Gesteinsmassen begraben. Zahlreiche Dörfer in der betroffenen Region wurden evakuiert.
Solche Katastrophen kommen im Hochgebirge immer wieder vor. Doch durch den Klimawandel könnte die Gefahr von Erdrutschen, Sturzfluten und Lawinen steigen – nicht nur im Himalaja, sondern auch in den Anden oder den Alpen. Geologen und Glaziologen beobachten deshalb weltweit größere Bewegungen von Gletschern, Stein- und Geröllhalden mit Sorge. Mit Satellitenaufnahmen und seismischen Messgeräten versuchen sie, die oft unzugänglichen Gegenden zu überwachen.
Die Ursachen für die Katastrophen sind nicht immer eindeutig: Zunächst sprachen die Behörden in Indien von einem »abgebrochener Gletscher«, der in einen Fluss gerutscht sei und die Sturzflut auslöste. Mehrere Forscher gehen aber mittlerweile davon aus, dass es sich um eine Stein- und Eislawine handelte, die wahrscheinlich auf einen überhängenden Gletscher oder Eismassen prallte, dann weiter raste und am Ende eine Sturzflut im Tal auslöste. Grund für die Wassermassen sind wahrscheinlich zwei zerstörte Wasserwerke und die schmelzenden Eismassen der Lawine. Ob jedoch ein Gletscher auf Geröllmassen krachte oder umgekehrt rutschende Erdmassen einen Gletscher abbrachen, ist bisher noch ungeklärt.
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