(Der SPIEGEL 12/5/2020) Weniger Verkehr macht weniger Schadstoffe. Was logisch klingt, ist in der Coronakrise umstritten – und wird als Beleg gegen Fahrverbote genommen. Forscher stellen das nun richtig, dank neuer Daten aus dem Lockdown.
Was ein Herunterfahren von Autoverkehr und Fabriken für die Luftqualität in Großstädten heißt, zeigte in der Coronakrise zuerst die US-Raumfahrtbehörde Nasa.
Die Satellitenbilder aus China gingen um die Welt: Nach dem ersten Lockdown durch den Corona-Ausbruch im Februar stellte die Nasa zwei Karten nebeneinander: Die Region um die Metropole Wuhan im Jahr 2019 – über der eine tiefbraune Wolke auf der Karte erscheint – und der gleiche Zeitraum 2020, auf der die Wolke fast verschwunden ist. Der dunkle Klecks zeigt die Belastung an Stickstoffdioxid (NO2).
Das giftige Gas gelangt durch die Verbrennung von Kohle, Öl, Gas, Holz und Abfälle in die Luft. In vielen Großstädten sind der Verkehr und dabei vor allem Dieselfahrzeuge NO2-Quellen. Das Umweltbundesamt schreibt, dass Dieselfahrzeuge die „Hauptquelle“ für den Stickstoffoxid-Ausstoß in Städten sind. Das bestreiten jedoch Autoverbände, die sich seit Jahren mit Umweltschützern um Dieselfahrverbote und die Schädlichkeit des Gases streiten.
Was passiert, wenn der Verkehr lahmliegt, konnte man nun während der vergangenen Wochen beobachten. Überraschend ist, dass sich beide Parteien – Dieselfans und Umweltschützer – bestätigt sehen. „Corona bestätigt die Datenlage in vielen Städten, wo bereits Fahrverbote durchgesetzt wurden: Je weniger Dieselfahrzeuge, desto niedriger die durchschnittlichen Stickoxidwerte“, so DUH-Geschäftsführer Jürgen Resch.
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