(Der SPIEGEL 20/3/2021) Ölkonzerne haben der Wissenschaft den Krieg erklärt, sagt der Geophysiker Michael Mann. Doch er verspricht: Die Lobbyisten werden verlieren, die Beweise für die Erderwärmung seien zu eindeutig.
SPIEGEL: Herr Mann, schon der Titel Ihres Buchs »Propagandaschlacht ums Klima« liest sich wie die Ankündigung eines Klimaaktivisten. Ist die Lage so ernst, dass Sie die Rolle des unparteiischen Forschers aufgegeben haben?
Mann: Ein Wissenschaftler, der sich mit keiner Seite gemeinmacht, das ist ein schönes Ideal, aber in der Klimaforschung schwer durchzuhalten. In den USA versuchen Kohle-, Öl- und Gaskonzerne – sogenannte fossile Unternehmen – seit Jahrzehnten, die Wissenschaft zu diskreditieren, unterstützt von erzkonservativen Politikern und rechten Medien. Sie entfachen einen Debatten-Kriegszustand. Meine Kollegen und ich haben uns diesen Konflikt weder ausgesucht, noch haben wir ihn angezettelt.
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