(Der SPIEGEL 14/3/2021) Michael Regan, Leiter der wichtigsten Umweltbehörde der Welt, muss aus den schönen Worten Joe Bidens echte Umweltpolitik machen. Kann er sich gegen die Auto- und Kohlelobby durchsetzen?

Da hilft es, dass sich Regan mit heruntergewirtschafteten Verwaltungen auskennt. Als Chef der Umweltbehörde des Bundesstaates North Carolina kämpfte er vier Jahre lang mit dem Erbe seines Vorgängers. Der Republikaner Donald van der Vaart hatte in seiner Amtszeit erheblichen Flurschaden bei den Klimaschutzbemühungen angerichtet: Er stellte sich gegen Obamas Umweltpolitik und unterzeichnete gleich nach der Wahl von Donald Trump einen Brief mit der Bitte, die »außer Kontrolle« geratene EPA zu entmachten.
Die Autobranche wird gefügig
In einer Hinsicht hat es Regan leicht: Alles, was er in seiner Amtszeit machen wird, wird besser sein als die Arbeit seiner Vorgänger. Die hatten nämlich nicht die Absicht, der Behörde zu dienen, sondern sie zu demontieren. Erinnert sei nur an den Ex-EPA-Chef und Klimaleugner Scott Pruitt, der wegen Korruptionsvorwürfen zurücktreten musste. Oder seinen Vorgänger Andrew Wheeler, der vor seiner EPA-Zeit als Lobbyist und Berater von Murray Energy, einem der größten Kohleminenbetreiber der USA, arbeitete.