(28/7/2019 Spiegel Online) Mit ihrer „Dresdner Erklärung“ zur Umweltpolitik versucht die AfD sich ein Ökoimage zuzulegen – allerdings ein streng nationales. Das weckt Erinnerungen an die Ursprünge rechter Naturschutzideologien.

Wer derzeit über Umwelt und Klima redet, bekommt viel Aufmerksamkeit. Ökothemen haben Konjunktur, und wer dazu nichts zu sagen hat, droht Stimmen zu verlieren. In wenigen Wochen stehen wichtige Landtagswahlen in Ostdeutschland an. Das dachten sich vermutlich auch die AfD-Umweltpolitiker, als sie vor zwei Wochen in einer Klausur tagten.

Herausgekommen ist die „Dresdner Erklärung“, mit der sich die Partei in Sachen Umwelt und Klima neu positionieren und sich einen grünen Anstrich geben will. „Wir produzieren ehrlichen Umweltschutz, im Gegensatz zu den Grünen„, erklärte Karsten Hilse, klimapolitischer Sprecher der AfD-Bundestagfraktion, bei der Vorstellung des Papiers. „Ehrlicher Umweltschutz“ sei „Heimatschutz“, so der Öko-Slogan der Partei.

Zum Schirmherren für das Heimatschutzprogramm hat die Partei ausgerechnet den Humanisten und Naturforscher Alexander von Humboldt gekürt. Der kann sich, da vor 160 Jahren gestorben, gegen die Vereinnahmung natürlich nicht mehr wehren. Und auch die menschengemachte Klimakrise gab es zu Humboldts Zeiten bekanntlich noch nicht.

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