(Spiegel Online 23/9/2019) Die Uno bittet große Unternehmen um Mithilfe beim Klimaschutz. Zum Uno-Gipfel in New York sind Vorstandschefs multinationaler Konzerne eingeladen. Wie viel Greenwashing steckt dahinter?

Früher waren die Fronten klar: Große Unternehmen wehrten sich gegen strenge Umweltauflagen oder eine konsequente Energiewende. Einige Konzerne wie Exxon Mobil finanzierten sogar Klimaleugner und erklärten der Wissenschaft den Krieg. Zumindest Ökos und Klimaschützer wussten, wer ihr Feind ist. Dieses Schwarz-Weiß-Denken hat sich überlebt – jedenfalls scheint es so.

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Konzernchefs und PR-Strategen lassen keine Chance aus, sich als Klimaschützer zu inszenieren: Aufwendige Imagekampagnen, Absichtserklärungen und öffentliche Aufrufe. Werden Konzernbosse nun zu Umweltschützern?

Auf den ersten Blick sieht es so aus: 28 große Unternehmen kündigen anlässlich des eintägigen Uno-Klimagipfels in New York an, ihre Geschäfte klimafreundlicher zu machen. Sie wollen ihre Produktion auf das im Weltklimavertrag festgelegte 1,5-Grad-Ziel ausrichten. Zusammen haben sie ein Budget von 1,3 Billionen Dollar – rund ein Drittel des deutschen Bruttoinlandsprodukts.

Mit dabei sind große Namen wie UnileverSAP und Vodafone. Damit folgen die Unternehmen einer Bitte von Uno-Spitzenbeamten wie der Leiterin der Uno-Generalversammlung María Fernanda Espinosa Garcés und der Chefin des Uno-Klimasekretariats Patricia Espinosa: „Wir laden diese visionären Unternehmer ein, sich ihre Klimapläne auf dem Uno-Klimagipfel anerkennen zu lassen“, wirbt der offene Brief. Die Vereinten Nationen rollen den Unternehmen in New York den roten Teppich aus – als Dank für ihre Klimaziele dürfen sie am Gipfel teilnehmen.

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