(Der SPIEGEL 2/12/2020) Der gesunkene CO₂-Ausstoß während der Corona-Zeit ist laut einem Uno-Bericht nur eine Randnotiz in der Geschichte der Klimapolitik. Statt einer Wende könnte es sogar eine Renaissance der fossilen Energie geben.
Seit dem ersten Shutdown im März gibt es die Hoffnung, das Corona-Jahr könnte zu einem Wendepunkt im weltweiten Klimaschutz werden. Wochenlang flogen kaum Flugzeuge am Himmel, es fuhren weniger Autos und auch die Shoppingmalls waren wie leer gefegt. Doch aktuelle Berichte legen nahe, dass dieser Effekt verpuffen wird – weil Staaten und Regierungen in Sachen Klima nichts dazugelernt haben.
Die sogenannte Corona-Delle beim CO2-Ausstoß ist nicht mehr als eine Anekdote in der Klimageschichte. Das ist die Botschaft des heute veröffentlichen Production Gap Reports. Zwar ist die Verbrennung von Kohle, Öl und Gas in diesem Jahr um sieben Prozent zurückgegangen. Das sei aber keine Trendwende, heißt es in dem Bericht, der unter anderem vom Uno-Umweltprogramm (UNEP) und dem Stockholm Environment Institute herausgeben wird. Darin geht es um die weltweite Produktion von klimaschädlichen Brennstoffen wie Kohle, Öl und Gas.
Durch die Pandemie und zahlreiche Lockdowns in den Ländern ist die Produktion von Kohlestrom zwar um acht Prozent und die Ölproduktion um sieben Prozent zurückgegangen, bei Gas sind es um drei Prozent. Der Abbau und die Verbrennung fossilen Ressourcen – zum Beispiel, um Stahl herzustellen oder Strom und Wärme zu erzeugen – steigt tendenziell an – trotz des Wachstums von erneuerbaren Energien, warnen die Autoren: Zählt man die Vorhaben von Regierungen zusammen, könnte die Produktion von fossilen Brennstoffen in den nächsten zehn Jahren sogar um jährlich zwei Prozent ansteigen.
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